Das Königsfischen

Das Königsfischen hat in vielen Angel- und Fischereivereinen eine lange Tradition. Hierbei wird in der Regel einmal im Jahr ein Angelwettkampf ausgetragen. Der Gewinner dieses Wettkampfes erhält einen Pokal und gilt von da an für ein Jahr als „Fischerkönig“. Ebenso erhalten auch der zweit-, sowie der drittplatzierte oftmals eine Auszeichnung, weshalb man den Wettbewerb manchmal auch als „Pokale Angeln“ bezeichnet.

Der Ablauf

Was die Austragung des Königsfischens angeht, so hat jeder Verein individuelle Regeln. Im Wesentlichen sind diese in den meisten Vereinen jedoch sehr ähnlich.

Zu Beginn geht es um die Platzwahl. Besonders bei der freien Platzwahl gilt es möglichst früh am Wasser zu sein, um sich somit den besten Platz zu sichern.

Der große Vorteil dieses Systems ist, dass man sich seinen Platz schon sehr früh aussuchen kann und diesen ggf. Wochen zuvor anfüttern kann.

Da es in der Vergangenheit jedoch häufig zu Streitereien zwischen den Anglern kam, wurde von vielen Vereine inzwischen festgelegt, dass sich alle Teilnehmer des Königsfischens vor dem Bezug des Platzes treffen und dann nach einer Ansprache des Vorstands gleichzeitig mit dem Besetzen der Plätze beginnen.

Auch hierbei zählt wieder: wer zuerst am Platz ankommt, der darf ihn Befischen.

Da es auch hier teils zu Auseinandersetzungen unter den Anglern kam, setzen viele Vereine inzwischen sogar darauf die Angelplätze zu verlosen. Bei dieser Verlosung wählt die Vorstandschaft die geeigneten Plätze aus und erteilt diesen eine individuelle Nummer. Diese Nummern werden daraufhin auf Losen angebracht, die die Angler später ziehen.

verlosung

Hierbei besteht zum einen die Möglichkeit, dass die Verlosung unmittelbar vor Angelbeginn stattfindet.

Eine andere Möglichkeit ist es, diese Auslosung bereits ein paar Wochen vor dem Königsfischen durchzuführen, so dass sich die Angler im Vorfeld mit ihrem Angelplatz identifizieren können und diesen ggf. auch anfüttern können.

Die Wertung

Auch bei der Wertung gibt es unterschiedliche Wertungssysteme. Am häufigsten zählt aber das Gewicht des schwersten Fisches. Es gibt jedoch auch Vereine, die den Fischerkönig anhand des Gewichtes aller gefangener Fische ermitteln.

Da es sich schnell gezeigt hat, dass bei dieser Wertung oft die Karpfenangler als Gewinner dastanden wurde das Wertungssystem in vielen Vereinen angepasst. Es sieht heutzutage meist so aus:

Wertungssystem Königsfischen

  • Friedfische = einfache Zählweise (Fischgewicht 5KG=>Wertungsgewicht 5KG)
  • Wels = halbe Zählweise (Fischgewicht 5KG=>Wertungsgewicht 2,5KG)
  • Raubfische = dreifache Zählweise (Fischgewicht 5KG=>Wertungsgewicht 15KG)
  • Aale = fünffache Zählweise (Fischgewicht 5KG=>Wertungsgewicht 25KG)

Da bei diesem Wertungssystem die Teilnehmer nun oftmals durch den Fang unterschiedlicher Fischarten gewinnen hat sich gezeigt, dass dieses System deutlich fairer ist.

Aus diesem Grund empfiehlt es sich, beim Königsfischen auf eine Fischart mit einem guten Bestand zu fischen.

Das erfolgreiche Angeln

Beim Königsfischen spricht man zurecht von einem Wettkampf, der den Angler fordert. Wie viele Angler schon erschreckend feststellen mussten, beißen die Fische oftmals nicht wie gewohnt und auch die bekannten und bewährten Angelmethoden greifen nicht immer wie erhofft.

Oftmals ist zu beobachten, dass zu Beginn des Wettbewerbes viele Fische beißen. Vor allem an kleineren Seen, sowie bei vielen Teilnehmern überträgt sich die „Unruhe“ der gedrillten Fische sowie der Menschen rund um den See schnell auf die Fische. Diese ziehen sich daraufhin erstmal in tiefere Bereiche oder auch in Ihre Verstecke zurück.

Dieses Rückzugsverhalten ist auch sehr gut unter den Anglern spürbar, wobei die Bisse rund um den See oft schlagartig nachlassen. Als Angler ist es sehr wichtig dies zu wissen und zu verstehen und ggf. sogar voraus zu ahnen, denn von nun an ist das Fischen in tieferen und uferferneren Bereichen, sowie auch unmittelbar in der Nähe von Unterwasserbäumen und Gestrüpp oftmals vielversprechender.

Bei langen Wettbewerben kann es nach einigen Stunden auch vorkommen, dass die Fische wieder aus den Rückzugsgebieten zurückkehren. Dies lässt sich einfach feststellen, wenn die Fänge der anderen Teilnehmer rund um das Gewässer wieder zunehmen.

So klappt es:

  • Auf Fischart mit gutem Besatz fischen
  • Angelplatz vorher anfüttern
  • Das Verhalten der Fische beachten
  • Bewusst Rückzugsgebiete befischen

Der Fischerkönig

Wie ihr seht ist es gar nicht so schwer Fischerkönig zu werden. Selbstverständlich gehört auch etwas Glück dazu, so dass es nicht gleich im ersten Jahr klappen muss. Ihr werdet jedoch schnell feststellen, dass ihr mit diesem Vorgehen im Vergleich zu anderen Teilnehmern oft deutlich besser abschneidet.

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Tipps für den Angelverein

Als Angelverein ist es oft nicht ganz einfach das Königsfischen so auszurichten, dass am Ende alle zufrieden sind. Insbesondere die Platzwahl, bei der es teils auch zu Handgreiflichkeiten kommen kann, ist oftmals der größte Streitpunkt.

Aus diesem Grund gehen immer mehr Angelvereine dazu über die Angelplätze auszulosen. Oftmals schadet es zudem auch nicht die Teilnehmer bei der Ansprache darauf hinzuweisen, dass es sich trotz allem Ehrgeiz um ein Vereins Event handelt bei dem alle miteinander Spaß haben sollen.

Sehr schön und unvergesslich ist zudem auch ein gemeinsames Zusammensitzen mit einer entsprechenden Siegerehrung. Sollte der Verein hierfür noch Pokale benötigen, so ist Boccale.de ein sehr guter Anlaufplatz.

siegerehrung

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