Verbreitung und Lebensraum

Die Bachforelle (Salmo trutta fario) kommt in weiten Teilen Europas und Kleinasiens vor, lediglich auf den Mittelmeerinseln fehlt sie. Sie besiedelt vor allem sauerstoffreiche, kühle Fließgewässer und die Geröllbrandungszone größerer Seen.

Die Forelle ist die Leitart der Forellenregion, des obersten Abschnittes unserer Fließgewässer. Bei günstigen Gewässerbedingungen findet man die Bachforelle aber auch weiter stromabwärts in pflanzenreichen Abschnitten mit entsprechend hohem Sauerstoffgehalt, der Äschenregion und kann sogar bis in die Barbenregion vordringen, da sie sommerlichen Wassertemperaturen bis zu 20° C gut verträgt.

bachforelle

Foto: Raver Duane, Public Domain

Körper der Bachforelle

Im Gegensatz zu manchen Formen der Regenbogenforelle ist die Bachforelle standorttreu und verlässt ihr Revier nur zur Fortpflanzungszeit, um geeignete Laichplätze aufzusuchen. Sie besiedelt Gewässer vom Tiefland bis in Höhlenlagen von 2500m ü. NN.

In den nahrungsarmen Wildwassern der Gebirge bleibt sie jedoch weit unter Maß und wird daher auch als Steinforelle bezeichnet. Von der Regenbogenforelle unterscheidet sich die Bachforelle vor allem durch die roten, hell umrandeten Flecken und Punkte auf Höhe der Seitenlinie und in der unteren Körperhälfte.

Einzelne rote Punkte neben vielen schwarzen Flecken finden sich aber auch auf der Rückflosse und auf der Fettflosse. Außerdem ist das Maul der Bachforelle im Gegensatz zur Regenbogenforelle bis weit hinter die Augen gespalten.

Gelegentlich auftretende Exemplare mit fast schwarzem Rücken werden als Schwarzforellen, solche mit hellem Rücken entsprechend als Weißforellen bezeichnet. Man geht heute davon aus, dass es sich bei der Bachforelle lediglich eine von ungefähr 15 Formen, Rassen oder Unterarten handelt, zu denen auch die Seeforelle gehört.

Fortpflanzung

Außerhalb der Fortpflanzungszeit bildet jede Bachforelle im Fließgewässer ihr eigenes Revier, aus dem sie andere Nahrungskonkurrenten zu vertreiben versuchen.

Tagsüber hält sie sich im Schatten der Uferböschung, größeren Steinen u. ä. versteckt,  immer mit dem Kopf gegen die Strömung, um dann blitzschnell hervorzuschießen und nach anfliegenden Insekten zu schnappen.

Nach Einbruch der Dämmerung wird sie aktiv, um mit der fließenden Welle heran driftende Insektenlarven zu erbeuten. Besonders reiche Beute macht sie, wenn in warmen Sommernächten Hunderte von Köcherfliegen aus ihren Puppenhüllen am Gewässergrund schlüpfen, in Sekundenschnelle zur Wasseroberfläche emporschießen und ihre Flügel entfalten, um fortzufliegen.

Es gibt so etwas wie eine Arbeitsteilung unter den Forellengenerationen: Sobald die Jungforellen ihren Dottersack aufgezehrt haben und zu schwimmen beginnen, suchen sie zwischen den Steinen am Gewässergrund nach Insektenlarven und Würmern.

Halbwüchsige, einjährige Forellen leben vor allem von der Nahrung, die mit der fließenden Welle stromab treibt. Ausgewachsene Bachforellen konzentrieren sich dagegen vor allem auf die Anflugnahrung, jagen Kleinfische oder ernähren sich von Kaulquappen.

Zur Fortpflanzungszeit zwischen November und Januar suchen die Bachforellen flachüberströmte, sauerstoffreiche Kiesflächen auf, in die das Bachforellen-Weibchen mit ihrer Schwanzflosse eine flache, bis 50cm lange, ovale Laichgruben schlägt.

Pro kg Lebendgewicht legt jedes Bachforellenweibchen bis zu 1000 Eier pro Saison. Die Entwicklungszeit im Ei beträgt, je nach Wassertemperatur, 2 bis 4 Monate. Halbwüchsige Forellen wandern aus diesen Laichgebieten schließlich stromab, um sich ein eigenes geeignetes Revier zu suchen.

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Weitere interessante Informationen

Neben der Regenbogenforelle ist die Bachforelle immer noch ein geschätzter Speisefisch, wodurch beim Forellenangeln oft auf sie abgezielt wird. Auch sie wird in Teichen gezüchtet.

Selbst die natürlichen Fließgewässer werden inzwischen oft mit Brut oder Jährlingen der Bachforelle besetzt. Bachforellen werden auch in die letzten Fließgewässerabschnitte eingesetzt, die noch von der vom Aussterben bedrohten Perlmuschel besiedelt werden.

Denn die Larven der Flussperlmuschel, die sogenannten Glochidien, können sich nur zwischen den Kiemen der Forellen entwickeln.

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