Es wird langsam kalt und der Winter beginnt. Die Angelsaison scheint vorbei zu sein, oder nicht? Angeln bedeutet Faszination: Mancher möchte daher auch im Winter nicht auf dieses tolle Erlebnis verzichten.

Und wir haben gute Nachrichten: Angeln ist auch in den Wintermonaten möglich! Es sind lediglich einige Rahmenbedingungen und Regeln zu berücksichtigen, die wir im Folgenden aufführen. So wird das Angelerlebnis auch im Winter zum wahren Erfolg!

Auf was Angele ich im Winter?

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Im Winter gefangene Barsche

Im Winter sinken nicht nur die Außentemperaturen. Auch das Verhalten der Fische ändert sich: Da die Fische zu den wechselwarmen Tieren gehören, halten sie sich von nun an am Boden des Gewässers auf, denn hier herrscht die konstanteste und im Winter wärmste Wassertemperatur!

Da insbesondere die Friedfische im Winter im Normalfall keine Nahrung finden, fahren diese ihre Aktivität besonders stark herunter. Für uns macht es daher mehr Sinn, während der Wintermonate auf Raubfische zu angeln, denn diese sind in der kälteren Jahreszeit deutlich aktiver. Hierzu gehören:

  • Hecht: Der Hecht als Raubfisch ist auch im Winter auf der Suche nach Beute. Man findet ihn vor allem in etwas größeren Gewässern.
  • Forellen: Forellen sind das ganze Jahr über aktiv. Man kann sie in den Wintermonaten im See oder im Fluss angeln.
  • Barsch: Barsche sind meist in Gruppen unterwegs. Man findet sie in fast allen Gewässern.
  • Zander: Den Zander trifft man vor allem in felsiger Umgebung sowie in vielen Gewässern als Besatzfisch an.
  • Quappen: Quappen gelten als Geheimtipp für das Angeln im Winter. Sie findet man in Flüssen und Seen mit sauerstoffreichem, kühlem Wasser.

Hinweis: Insbesondere das winterliche Karpfenangeln nimmt in den letzten Jahren vermehrt an Beliebtheit zu. Der Hintergrund hierfür ist, dass im Winter oftmals besonders große Exemplare gefangen werden.

Da der Karpfen jedoch zu den Friedfischen gehört, muss man für den Erfolg genau die Stellen anwerfen, in denen die Karpfen überwintern. In der Regel sind das die tiefsten Stellen im Gewässer.

Der richtige Köder für die Wintermonate

Gerade im Winter ändert sich auch das Fressverhalten der Fische. Die Fische sind insgesamt weniger aktiv und haben andere Nahrungsvorlieben.

Wichtige Tipps zu den Winterködern

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  • Fische bewegen sich im Winter langsamer, daher sollten auch die Köder deutlich langsamer geführt werden. So ist der Köder nicht bereits außerhalb der Reichweite des Fisches, bevor er ihn wirklich wahrnimmt.
  • Das Wasser ist im Winter oft klar. Natürliche Farben wirken oftmals Wunder.
  • Köder mit starkem Geruch locken Fische aus weiter Entfernung an. Der Einsatz von zusätzlichen Geschmacksstoffen kann überdacht werden.

Als nächstes geht es um den Köder selbst, wobei sowohl die Natur-, wie auch die Kunstköder sehr fängig sind:

Beste Naturköder im zum Winterangeln

  • Hecht: Kleine Köderfische
  • Forelle: Würmer, Maden, Insekten, Forellenteig
  • Barsch: Würmer, Maden, kleine Köderfische
  • Zander: kleine Köderfische, nahe oder komplett am Grund
  • Quappe: kleine Köderfische, große Würmer wie Tauwürmer, Leber welche einen intensiven Geruch abgibt

Beste Kunstköder im zum Winterangeln

  • Hecht: Große Gummifische, langsame Wobbler
  • Forelle: Gummifisch, Blinker, kleine Spinner
  • Barsch: Kleine Gummifische, Twister
  • Zander: Gummifische, Twister, zum langsamen Führen (in natürlichen Farben); auch in Kombination mit Jigs

Richtig Aktivangeln im Winter

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Da sich die Raubfische deutlich weniger bewegen müssen wir sie aktiv suchen. Daher ist das Spinnfischen  im Winter deutlich erfolgsversprechender! Das A&O beim winterlichen Spinnfischen ist es, den Köder langsam und gleichmäßig so gut wie möglich direkt vor der Nase des Fisches zu platzieren.

Die geeignete Winter-Angelausrüstung

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Auch die Angelausrüstung sollte man während der Wintermonate den Temperaturen und Bedingungen anpassen.

Angelrute

Empfindliche Angelruten helfen feine Bisse besser wahrzunehmen. Da die Aktivität der Fische und somit der Drill im Winter ebenfalls schwächer ist, stellen die empfindlicheren Ruten kein Problem dar.

Rolle und Schnur

Die Rolle sollte gut mit einem wasserabweisenden Öl oder Fett geschmiert und die Schnur wasserabweisend und frostbeständig sein. Kalte Temperaturen können die Beweglichkeit der Schnur enorm einschränken. Monofile Schnüre sind hierbei besser geeignet als geflochtene Exemplare (abhängig vom jeweiligen Material saugen sich diese ggf. mit Wasser voll und gefrieren)

Geeignete Kleidung

Gerade bei eisigen Temperaturen ist es von Bedeutung, den Körper warm zu halten. Optimal ist ein Zwiebellook aus Funktionsunterwäsche, einer warme Fleecejacke und weiteren Schichten, sowie Mütze, Schal und Handschuhe. Ebenso sind gefütterte oder Stiefel zudem von Vorteil.

Atmungsaktive Kleidungsstücke sind hierbei zu bevorzugen, da sie Feuchtigkeit nach außen weiterleiten und so den Körper gut warm und trocken halten.

1. Tipp: Atmungsaktive Kleidungsstücke sind zu bevorzugen, da sie Feuchtigkeit nach außen weiterleiten und so den Körper gut warm und trocken halten.

2. Tipp: Wärmekissen oder beheizbare Handschuhe und Socken helfen Hände und Füße für einige Stunden warm zu halten.

3. Tipp: Wer sich bei kühlen Temperaturen bewegt, hält seinen Körper länger warm. Daher solltet ihr immer schön am Spinnfischen bleiben und keine zu langen Pausen einlegen. Unterkühlungen müssen unbedingt vermieden werden!

Wo angle ich im Winter?

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Wer im Winter angeln möchte, sollte sich im Vorfeld Gedanken zum optimalen Standort machen. Auch hier gibt es einiges zu beachten und zu bedenken.

  • Tiefe Gewässerbereiche: Im Winter ziehen sich Fische im Normalfall in tiefere Gewässer zurück. Die Temperaturen sind am Gewässergrund deutlich stabiler und liegen bei rund 4°C.
  • Flussmündungen: Bereiche, in denen ein Fluss in den See mündet, sind wahre Hotspots im Winter. Nicht nur Nahrung, sondern auch eine hohe Zufuhr an Sauerstoff lässt die Fische gerne dort verweilen.
  • Gumpen und geschützte Uferbereiche: Wer in Flüssen angelt, sollte tiefe Gumpen oder geschützte Uferbereiche nutzen. Diese gelten als Schutzgebiete für die Fische. Außerdem finden die Fische dort ihre Nahrung.
  • Staustufen und Wehre: Staustufen und Wehre bieten Schutz, Nahrung und gleichzeitig eine hohe Sauerstoffzufuhr. Sie sind daher wahre Hotspots für Hecht und Zander.

Unser Tipp: Es macht immer Sinn, sich bei lokalen Vereinen und Anglern zu erkundigen und so geheime Angelspots nutzen zu können.

Sonneneinstrahlung und ihre Vorteile

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Auch in den Wintermonaten gibt es wärmere und kühlere Tage. Dabei hat natürlich auch die Dauer und Intensität der Sonneneinstrahlung einen Einfluss auf die Wassertemperatur.

Dabei ist es gut zu wissen, dass die Fische schnell ihre Bewegungsmuster ändern können: An wärmeren Tagen mit einer hohen Sonneneinstrahlung ist die Fischaktivität auch im Winter höher.

Hier werden insbesondere die flacheren Wasserstellen für das Angeln interessant, denn die kleinen Köderfische nutzen diese Möglichkeit oftmals, um ein bisschen Wärme zu tanken. Die große Raubfische lassen daraufhin im Normalfall nicht lange auf sich warten und nutzen ihrerseits die Gelegenheit, um auf Beutezug zu gehen.

Ein weiterer Faktor der Flachwasserbereiche ist der Sauerstoffgehalt im Wasser. Dieser ist in Ufernähe meist höher, was die Fische bevorzugen.

Durch die verstärkte Aktivität, kombiniert mit größerem Appetit und Motivation zum Fressen, steigen die Chancen auf den Angelerfolg erheblich.

Das gilt es noch beim Angeln im Winter zu beachten!

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Eisschicht

Wer nicht gerade zum Eisangeln geht und hierfür braucht es schon eine verdammt dicke Eisschicht um darauf sicher zu sein, sollte auf eine eisfreie Wasseroberfläche beim Winterangeln achten.

Hinweis Eisdicke: Damit die Eisdecke sicher zum betreten ist, gelten als Faustformel im See mindestens 15cm im Fluss mindestens 20cm Eisdicke. Hier findet ihr zudem die Formel, wenn ihr die genau notwendige Eisdicke für euer Gewässer berechnen wollt.

Wetterbericht

Auch das Berücksichtigen des Wetterberichts ist von Bedeutung. Windige Tage sollte man eher meiden oder nur an gut geschützten Plätzen angeln. Denn der Wind lässt die vorherrschenden Temperaturen gleich nochmal deutlich geringer erscheinen und den Körper auskühlen.

Geduld

Im Winter ist oft noch mehr Geduld gefragt, als im Sommer. Weniger Aktivität im Wasser braucht gezielteres Anwerfen. Zudem sind die Fische bei geringen Temperaturen nicht so fressfreudig, was das Angeln zu einer weiteren Herausforderung macht.

Gutes Beobachten von Bewegungen im Wasser und dem Vorkommen von kleinen Fischschwärmen kann daher besonders nützlich sein.

Schonzeiten

Es gibt Fischarten, die im Winter unter einer so genannten Schonzeit stehen. Hier ist es wichtig, die vorherrschenden Regelungen zu beachten und einzuhalten!

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Fazit

Wer sich an einige Regelungen hält, eine gute Beobachtungsgabe hat und sein Angelequipment auf die Temperaturen abstimmt, der kann auch beim Winterangeln erfolgreich sein. Wir wünschen Petri heil und viele tolle Erlebnisse!

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