Herkunft und Lebensraum

Der Zander, auch Schill genannt, ist in Europa die größte Art aus der Familie der Barsche. Kapitale Exemplare können eine Länge von mehr als 1m bei einem Gewicht von 12 bis 15kg erreichen.

Sein natürlicher Lebensraum sind die tiefgründigen Flüsse über Lehm- und Sandboden, also Bereiche, die in den Sommermonaten bei hoher Trübstoffführung eine geringe Sichttiefe aufweisen. Er wird jedoch auch in Seen, Stauseen und Flüsse eingesetzt.

In Europa reicht sein Verbreitungsgebiet vom Rhein bis an den Ural, in den Nordwesten der Türkei und das Einzugsgebiet des Kaspischen Meeres.

Im Gebiet der Ostsee dringt er auch bis in die Brackwasserbereiche vor. Dort besiedelt er während der Sommermonate auch das offene Küstengewässer, um sich dann im Herbst in die salzarmen Haffe und Bodden zurückzuziehen.

Im Bereich der Ostsee werden junge Zander manchmal mit dem Kaulbarsch verwechselt, der ebenfalls in Brackwasser lebt. Während der Zander jedoch zwei deutlich voneinander getrennte Rückenflossen hat, sind sie beim Kaulbarsch zu einer einzigen Flosse zusammengewachsen.

Weit über seine natürliche westliche Verbreitungsgrenze, den Rhein, hinaus, wurde ein Westeuropa sowie in Norditalien eingebürgert.

zander

Foto: Christoph Neumüller, Public Domain

Fortpflanzung

Zander laichen im späten Frühjahr unter Baumwurzeln oder im Dickicht von Wasserpflanzen in Ufernähe in Nestern ab, die vom Zandermännchen bewacht werden, bis die Brut schlüpft.

Zander legen ihre Eier nicht in Bändern wie der Flussbarsch ab, sondern heften sie mit ihrer klebrigen Hülle an die Pflanzen des Zandernests.

Ein recht mühsames, langwieriges Geschäft, denn pro kg Körpergewicht kann das Zanderweibchen bis zu 200.000 Eier legen. Dazu ist aber eine Mindesttemperatur von 12°C notwendig.

Ähnlich wie die frisch geschlüpften Flussbarsche haben auch die jungen Zander in den ersten 2 Wochen eine charakteristische Ölkugel in der vorderen Bauchhälfte und einen verhältnismäßig langen Schwanz. Dann werden die Stacheln der Rückenflosse und Afterflosse ausgebildet und die kleinen Zander beginnen im Schutz des Ufers nach Zooplankton zu schnappen.

Später meidet der Zander die pflanzenreiche Uferzone und er zieht sich dann in tiefere, trübe Gewässerzonen zurück, wo er dem Hecht als Nahrungskonkurrenten aus dem Weg gehen kann.

Denn auch der Zander ist ein gefräßiger Räuber, der Jagd macht auf Rotaugen und andere Weißfische, aber auch vor Flussbarschen nicht zurückschreckt. Zander werden im 3. Oder 4. Lebensjahr bei ein durchschnittlichen Länge von etwa 50cm und einem Gewicht von 1kg geschlechtsreif.

Wegen seines zarten, schmackhaften Fleisches ist der Zander in den letzten Jahren zu einem der begehrtesten Süßwasserfische für die Berufsfischer geworden. Aber auch Sportangler schätzen das Zander angeln.

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Körper und Färbung

Besonders das Zandermännchen erinnert mit seiner leicht konkaven Kopfoberseite, dem breiten Maul und den großen Fangzähnen an einen anderen großen Räuber unserer Gewässer, den Hecht.

Daher wird er auch mancherorts Hechtbarsch genannt. Der Zander hat eine gestrecktere Körperform als der Flussbarsch. Die Grundfärbung von Rücken und Flanken ist ein dunkles Graugrün, das auf der Bauchseite in ein mattes Silberweiß übergeht.

Jüngere Exemplare des Zanders weisen bis zu 10 dunkelbrauen Querstreifen in den Flanken auf. Bei ausgewachsenen Zandern sind diese Querbänderung nur noch verwaschen oder gehen vollständig verloren. Auf den Seiten des Kopfes ist eine Marmorzeichnung zu sehen.

Beide Rückenflossen haben Längsreihen von dunkelbraunen oder schwarzen Flecken auf grauem Grund. Bei der Schwanzflosse sind diese Flecken dagegen in Querreihen angeordnet. Die Afterflosse, sowie die Brust- und Bauchflossen sind dagegen einförmig grau.

Der Zander teilt sich im Südosten seines Verbreitungsgebietes die Gewässer mit zwei weiteren Arten, dem Wolga-Zander und dem Meerzander. Beide Arten bleiben kleiner und sind wirtschaftlich unbedeutend.

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